Die hüftgelenkserhaltende Chirurgie

Die Berner Hüftchirurgie gehört in der hüftgelenkserhaltenen Chirurgie zu den weltweit führenden Kliniken.  Viele der modernen Operationstechniken wurden im Inselspital entwickelt. So z.B. die chirurgische Hüftluxation, periacetabuläre Osteotomie oder auch die modifizierte Dunn Operation bei Epiphysiolysis capitis femoris. Zahlreiche Publikationen in renommierten Journals untermauern dies eindrücklich. Somit kommen jährlich zahlreiche Gastärzte aus der ganzen Welt, um diese neuen Operationstechniken zu lernen. Ebenso werden uns Patienten aus aller Welt für hüftgelenkserhaltene Massnahmen zugewiesen.

 

Auch im Kindesalter können die Hüftgelenke als Folge von Erkrankungen wie Epiphysiolysis Capitis Femoris , Hüftdysplasie , M.Perthes aber auch nach Unfällen in der Art geschädigt werden, dass die Kinder funktionell als auch durch Schmerzen in ihrer Lebensqualität massiv beeinträchtigt sind. Hier scheint dann, analog zur Erwachsenenmedizin, die Implantation einer Hüfttotalprothese der einzige Ausweg zu sein. Erzielt der behandelnde Chirurg nach komplikationsfreiem operativen Verlauf auf kurze Sicht ein gutes Ergebnis mit schmerzfreiem Patient und guter Hüftfunktion sieht die langfristige Zukunft für den Patienten jedoch etwas weniger positiv aus. Durch die Aktivität des Jungen Patienten und den biomechanischen Grenzen, welchen ein künstliches Hüftgelenk unterliegt, wird ein relativ zeitnaher Prothesenwechsel durch Abnutzung der Komponenten der Totalprothese(10-15 Jahre) erforderlich. Mit jedem Prothesenwechsel steigt nicht nur die Komplikationsrate der Operation, sondern nimmt auch die Lebensdauer der Prothese ab. Nach zwei maximal drei Prothesenwechseln ist eine weitere Implantation einer weiteren Hüfttotalprothese nicht mehr durchführbar, da der Knochen mit jedem Prothesenwechsel dünner wird und eine suffiziente Fixation der Prothese dann nicht mehr gegeben ist. Daher ist das höchste Ziel der Kinderorthopädie mit allen Mitteln eine frühzeitige Prothesenimplantation beim Kind oder Adoleszenten zu verhindern.